Schloss Tiefurt
Herzogin Anna Amalias Sommersitz
Die heutige Gestaltung spiegelt den Geschmack der Zeit um 1800 wider. Ursprünglich war es das Gutspächterhaus, bis Herzogin Anna Amalia das bescheidene Schlossgebäude nach Schloss Ettersburg als Sommersitz übernahm und zu einer Stätte literarisch-geselliger Begegnungen machte. Die Außenarchitektur nicht zu verändern, war eine bewusste Entscheidung der Herzogin, da ihr gerade das ländliche Ambiente besonders gefiel.
Anna Amalia versammelte auch in Tiefurt Gelehrte und Freunde um sich. Die Glanzzeit der Tiefurter Geselligkeit, die ihren Niederschlag im Journal von Tiefurt fand, verbindet sich mit den ersten vier Jahren ihrer sommerlichen Aufenthalte. Aufführungen des Weimarer Liebhabertheaters gehörten zu den besonderen Ereignissen.
Besichtigung
Mehrere Kunstwerke erinnern an die Italienreise Anna Amalias von 1788 bis 1790, darunter ein Aquarell von Johann Georg Schütz, das die Herzogin und ihre Reisegesellschaft im Kreise römischer Künstler im Garten der Villa d'Este zeigt. Skulpturen und Büsten des Hofbildhauers Gottlieb Martin Klauer im Treppenhaus sowie Porzellane aus China, Meißen, Kopenhagen, Fürstenberg und Wien zählen zu den kunsthandwerklichen Höhepunkten der Einrichtung. Vom Hof aus ist der Blick in die Kalte Küche mit einer Vielzahl von Utensilien möglich. Die dort ausgestellten historischen Schaugerichte aus Porzellan, Wachs und Papiermaché stammen aus dem herzoglichen Besitz und imitieren die Speisen täuschend echt.
Anzeigen