Großherzogin Sophie: Ein Glücksfall für Weimar
Die niederländische Königstochter bewahrt Goethes Nachlass
In Den Haag geboren als Prinzessin von Oranie Nassau, zog sie nach ihrer Heirat mit Großherzog Carl Alexander in die Goethe-Stadt. Ihre Unbestechlichkeit und ihre Energie verhalfen Weimar zu vielen fortschrittlichen Institutionen, die zum Teil heute noch bestehen. Am 8. April 2024 jährt sich ihr Geburtstag zum 200. Mal.
Der Goethe-Enkel Walther war so beeindruckt von ihr, dass er den Nachlass seines Großvaters ihr vererbte. Wie sie mit dieser Aufgabe umging, ist beispielhaft: „Ich habe geerbt und die Welt soll miterben“, sagte sie und gründete das erste deutsche Literaturarchiv zunächst als Goethe-Archiv, das vier Jahre später zum Goethe-Schiller-Archiv werden sollte. Sie ließ dazu extra einen als Archivgebäude konzipierten Bau errichten – auch das war ein Novum. Heute werden dort die Handschriften berühmter Philosophen, Musiker und Literaten bewahrt.
Ihr umfangreiches soziales Engagement lässt sich bis heute nachverfolgen, tragen doch die von ihr gegründeten Institute ihr zu Ehren den Namen Sophie: Sie schuf die erste gymnasiale Bildungsstätte für Mädchen, eine Pflegerinnenschule, ein vorbildlich ausgestattetes Krankenhaus, das spätere Sophienhaus mit Schwesternwohnungen, initiierte die ambulante Krankenbetreuung und eröffnete das Heilbad in Bad Sulza für Asthmakranke – heute die Sophienheilstätten. Ebenso lagen ihr die Einrichtungen für Frauen und die Förderung des Kulturlebens am Herzen.
Weimar wird das Wirken der Großherzogin 2024 mit Vorträgen, Ausstellungen und einem Konzert würdigen.
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