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11.07.2025 · 19:30 Uhr
Das Thema des Königs | J.S. Bachs "Musikalisches Opfer" BWV 1079

Lina Tur Bonet - Violine | Pierre Hantaï - Traversflöte | Balázs Máté - Violoncello | Kenneth Weiss - Cembalo

 
Innenphoto Melodie des Königs.jpg


Konzerte, Festivals, Show & Tanz, Johann Sebastian Bach

Legendär ist der Besuch von Johann Sebastian Bach bei Friedrich dem Großen in Potsdam im Mai 1747: Der König übergab Bach ein musikalisches Thema und bat ihn, darüber aus dem Stegreif eine „Fuge mit sechs obligaten Stimmen“ zu improvisieren!

Diese Herausforderung ließ Bach keine Ruhe, und löste im Nachgang seine umfassende Beschäftigung mit dem thema regium, dem „königlichen Thema“ aus. Sein Ziel war wohl, diese dankbare Tonfolge auf möglichst unterschiedliche Art zu bearbeiten. So entstand eine freie Sammlung verschiedener Solo- und Ensemblestücke, die sämtlich auf dem thema regium basieren. Hübsch bestückt mit dem Instrumentarium aus Friedrichs Potsdamer Ambiente, obendrauf als „Sahnehäubchen“ die galante Traversflöte, welche der Monarch selbst zu spielen pflegte. Und zügig verfasst: Zwei Monate nach dem Besuch in Potsdam liegt das Musikalische Opfer fertig vor, mit Widmung an den König vom 7.7. 1747.

Dennoch zeigt sich hier ein Charakteristikum für Bachs Schaffen: Die unendliche Geduld und liebevolle Akribie, die er bei der Recherche und Auslotung seiner „klingenden Architekturen“ an den Tag legt.

Hierzu gab er sich eine Direktive: Regis Issu Cantio Et Reliquia Canonica Arte Resoluta. Bedeutet: “Der auf Geheiß des Königs verfasste Gesang und das übrige nach Kanonkunst aufgelöst“. Dass deren Anfangsbuchstaben das Akrostichon RICERCAR (= suchen, forschen / Recherche…) bilden, und er dieses Ricercar als dreistimmige Fuge selbstverständlich sogleich mit hineinkomponiert, ist nur ein Bruchteil von Bachs KI (= Künstlerischer Intelligenz). Weitere Ergebnisse der Recherche des Klangzauberers sind eine Fülle von Kanons in allen denkbaren Variationen: vorwärts/rückwärts, in Gegenbewegung/gespiegelt, aufsteigend, wachsend (erklärtermaßen „zum Wohl und Ruhm des Königs“), unendlich…, sowie eine veritable sechsstimmige Fuge.

Die intellektuelle, schöpferische Komplexität dieser bestrickend-fesselnden Klang-Architekturen ist unüberbietbar. Außer durch Bach selbst: Denn mit der folgenden Triosonate stellt er ihnen den betörenden Kosmos menschlicher Gefühlswelten und Affekte gegenüber - beinahe vulkanartig ausbrechende Energien an verzehrendem Leid, Sehnsucht, Traumatmosphären, oder auch hemmungslos virtuoser, brillanter Lebensfülle. Wahrlich die „Krönung“…

Welche Ehre für den König und „sein“ Thema.

Oder wollte Bach ihm mit dieser souveränen Dedikation machtvoller Klänge gar dezent zu verstehen geben:

„La musique? Le roi, c´est moi!”…?

 

Das Zitataus: Christoph Wolff: „Johann Sebastian Bach“ | Fischer Verlag

„In mancher Hinsicht offenbart dieses Werk ein musikalisches Selbstportrait, das den Komponisten mit allen Facetten seines Könnens vorstellt: als Claviergenie und Fugenmeister, Kapellmeister und Kammermusiker, Kontrapunktiker und Musikgelehrten.“


Preiskategorie 1: Mittelschiff: 27 €, ermäßigt 23 €

Preiskategorie 2: Seitenschiff und Mittelschiff ganz hinten (unter Empore): 23€, ermäßigt 19€

Preiskategorie 3: Empore: 19€, ermäßigt 15€

Tickets im Vorverkauf: hier oder bei der Tourist Information Weimar, Markt 4, Tel. (03643) 745 745 (zzgl. Vorverkaufsgebühr)

oder Karten an der Abendkasse ab 19.00 Uhr

Link:mehr Informationen

Freitag, 11.07.2025

19:30 Uhr

Veranstaltungsort:

Herderkirche
Herderplatz 8
99423 Weimar Karte

Veranstalter:

Bach in Weimar e.V.
Frauenplan 8
99423 Weimar
Telefon: +49 1727940447


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