19.04.2025
· 19:30
Uhr
La Traviata
Oper von Giuseppe Verdi
Theater & Kleinkunst
Libretto von Francesco Maria Piave In italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln Kurtisane auf Abwegen: In einem der heute beliebtesten Werke Verdis eroberte sich zu dessen Uraufführung 1853 in Venedig zum allerersten Mal ein Stoff der Gegenwart in einer opera seria, d.h. einer ernsten Oper die Bühne. Zum tief bewegenden Dreiklang aus Liebes-, Todes- und Vergnügungsmusik verfolgt Violetta Valéry kompromisslos ihren Anspruch auf Selbstbestimmung, stellt kurzerhand ihr Leben auf den Kopf und bezahlt dafür, wie im Kapitalismus üblich, einen hohen Preis. Nach ihrer erfolgreichen »Aida« der nächste Verdi-Klassiker von Andrea Moses und Dominik Beykirch. Nach Alexandre Dumas' Erfolgsroman »Die Kameliendame« und dessen gleichnamigem Theaterstück schufen Verdi und sein Librettist Piave ein dichtes musikdramatisches Gesellschaftsportrait aus der Epoche des wild wuchernden Kapitalismus im Paris der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dafür inszenierten sie eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung: Als sich die todkranke Violetta Valéry, die ihre Freiheit mit der Abhängigkeit von zahlungskräftigen Liebhabern bezahlt, eine Liebesbeziehung mit dem mittellosen Studenten Alfredo Germont leistet, dringt dessen Vater Giorgio Germont in die ländliche Idylle der Liebenden ein und zerstört die Mesalliance. Um der Rettung der Familienehre willen drängt er Violetta zum Verzicht auf seinen Sohn, dem kurzerhand der Treuebruch Violettas vorgaukelt wird. Erst am Sterbebett Violettas gelingen die vermeintliche Versöhnung, Läuterung und Erlösung der »entgleisten« Frau ... Verdis Musik zeichnet mit wenigen, aber umso eindrücklicheren Mitteln Gesellschaftsbilder, deutet die handelnden Figuren und deren Auseinandersetzungen meisterlich aus und pendelt dabei zwischen rasanter Lebensgier und ätherischer Todesnähe. »La traviata« hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren und erschüttert und rührt uns angesichts unserer eigenen Gegenwart immer noch. Ganz im Geist des Kapitalismus entfaltet diese Oper ein Drama weiblicher Selbstverwirklichung als verhängnisvolles Zusammenspiel aus komplexer Schuld, panischer Todesgewissheit und heillosen Erlösungsfantasien. Nach ihrer Erfolgsproduktion »Aida« aus dem Jahre 2021 bringen Operndirektorin Andrea Moses und Musikdirektor Dominik Beykirch ihren nächsten Verdi-Klassiker, der um elektroakustische Inlays der Komponistin Brigitta Muntendorf erweitert wird, gemeinsam auf die Weimarer Opernbühne.
Link:mehr Informationen
Samstag, 19.04.2025
19:30 Uhr
Weitere Termine
Freitag, 14.02.2025
19:30 Uhr
Freitag, 28.02.2025
19:30 Uhr
Samstag, 08.03.2025
19:30 Uhr
Sonntag, 23.03.2025
16:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Deutsches Nationaltheater Weimar, Großes Haus
Theaterplatz 2
99423 Weimar
Karte
Veranstalter:
Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar
Theaterplatz 2
99423 Weimar
Anzeigen