21.12.2024
· 19:30
Uhr
MDR-Kurzfilmnacht
Film / Kino / Multimedia
unicato – Das Kurzfilmmagazin präsentiert:
MDR-Kurzfilmnacht zum Thema „35 Jahre Friedliche Revolution“
In diesem Herbst jährten sich die Ereignisse von 1989 zum 35. Mal. Diese historische Epoche des Umbruchs und der Hoffnung wird oft auf ikonische Momente wie die Grenzöffnung, Massendemonstrationen und den Mauerfall reduziert.
Doch abseits davon spielten sich Geschichten ab, die selten im Fokus des öffentlichen Interesses stehen. Wir kennen kaum Bilder und Filme von Menschen, die sich bereits 1988 fragten, welchen Sinn es hat, in der NVA einem maroden und diktatorischen Land zu dienen. Wir wissen so gut wie nichts über das Schicksal der rund 60.000 vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter in der Wendezeit.
Es passt nicht in die Feierlichkeiten der "Wende", dass sich Menschen in den Folgejahren das Leben nahmen, weil sie ihren Job verloren oder Monate auf ihre Lohnzahlungen warten mussten und nicht wussten, wie es weitergeht.
Die MDR-Kurzfilmnacht präsentiert kurze Dokumentarfilme aus der Wendezeit, die dazu einladen, dieses Stück Zeitgeschichte neu zu betrachten und zu verstehen, dass die "Wende" mehr war, als nur die großen öffentlichen Ereignisse. Sie war eine Zeit des individuellen und kollektiven Ringens und Zauderns, deren Echo bis in die Gegenwart reicht.
unicato-Moderator Markus Kavka begrüßt Filmschaffende, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit den Erfahrungen der Zeit zwischen 1988 und 1995 auseinandersetzen, und lädt das Publikum ein, mit ihnen ins Gespräch zu kommen:
Mit der Regisseurin und Autorin Angelika Nguyen sprechen wir über die Entstehung und Hintergründe ihres Films "Bruderland ist abgebrannt", der sich mit den Schicksalen der vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeitern auseinandersetzt. Sie berichtet von Rassismuserfahrungen und wie der Film nach über 30 Jahren endlich die nötige Aufmerksamkeit erfährt.
Der Kameramann Peter Badel dokumentierte nach der politischen Wende die Erosion einer eigentlich aufstrebenden Gesellschaft, die für die Verlierer entweder keinen Blick oder nur fade Ratschläge übrig hatte. Mit seinen Kollegen reiste er in Gegenden, in denen die Jugend entweder in den Westen ging oder in Tarnbomberjacke und Springerstiefeln wenig mit sich anzufangen wusste. Er spricht über den dabei entstandenen Film "In Schwarze Pumpe".
Kerstin Stutterheim erkundet in ihrem Kurz-Dokumentarfilm "Politische Landschaft" ein Waldstück, das in den 1930er Jahren so bepflanzt wurde, dass sich im Herbst zwischen den bunten Bäumen ein riesiges Hakenkreuz abzeichnet. Dieses Symbol dient als Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der kollektiven Erinnerung sowie der öffentlichen Wahrnehmung und Aufarbeitung von Geschichte.
Auf dem Programm steht auch der Kurz-Dokumentarfilm "Was jeder muß" des Regisseurs Andreas Dresen. Der Film beobachtet die Erfahrungen eines jungen Mannes während der ersten sechs Wochen bei der Armee, seine inneren Kämpfe, Erkenntnisse und die harten Realitäten, die schwer zu bewältigen sind. Er gibt einen intimen und realistischen Einblick in das Leben innerhalb der NVA vor dem Fall der Berliner Mauer.
Wann und wo findet die MDR-Kurzfilmnacht statt?
Lichthaus Kino im e-Werk Weimar Am Kirschberg 4 99423 Weimar
Einlass: 19:00 Uhr Beginn: 19:30 Uhr
Die Veranstaltung hat die Altersfreigabe FSK ab 12.
Der Eintritt ist kostenfrei. Die Tickets können hier reserviert werden: mdr.de/s/kurzfilmnacht
Mehr Infos über unicato – Das Kurzfilmmagazin
ARD Mediathek: mdr.de/s/unicathek Instagram: @unicato.mdr Webseite: mdr.de/unicato
Samstag, 21.12.2024
19:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Lichthauskino Weimar
Am Kirschberg 4
99423 Weimar
Karte
Veranstalter:
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Gothaer Straße 36
99094 Erfurt
Telefon: 0361 218-1935
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