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Höhepunkte und Themen

14. Februar - ONE BILLION RISING

One Billion Rising (englisch für Eine Milliarde) ist eine der größten weltweiten Kampagne für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung. Sie wurde im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Die eine „Milliarde“ deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung werden.

One Billion Rising - Weltweite Aktion gegen Gewalt am 14. Februar

07. März - Equal Pay Day:

Der Equal Pay Day (EPD), der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, macht auf den bestehenden Gender-Pay-Gap aufmerksam und wird in zahlreichen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen. Für Deutschland bedeutet das nach Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.:

„Der Equal Pay Day markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke, der laut Statistischem Bundesamt 18 Prozent in Deutschland beträgt (Stand 7. März 2022). Angenommen Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Rechnet man den Wert in Tage um, arbeiten Frauen insgesamt 66 Tage umsonst. Der nächste Equal Pay Day  findet deshalb am 7. März 2023 statt.“

Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit ist dabei das gleichstellungspolitische Ziel.

Der Equal Pay Day steht in Deutschland am 07. März 2023 unter dem Motto  - Die Kunst der gleichen Bezahlung:

„Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von über 30 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen. Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die Equal Pay Day Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind.“

Equal Pay Day

08. März - Internationaler Frauentag/Weltfrauentag – wirkliche Gleichberechtigung ist noch lange nicht in Sicht, auch nicht in Deutschland

Seit 100 Jahren wird am 8. März der Internationale Frauentag weltweit begangen. Es ist der Tag, an dem auf die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. 8. März: Weltfrauentag | bpb.de

Erwerbsleben

Auch in Deutschland, wo Frauen gesetzlich gleichgestellt sind, gibt es immer noch strukturelle Benachteiligung. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes  haben Frauen im Jahr 2021 immer noch  durchschnittlich 18% weniger als Männer verdient. Die Studie belegt zusätzlich, dass Frauen „mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien wie Männer im Schnitt 6% weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen verdienen.“ Im EU-Vergleich gehört Deutschland zu den Schlusslichtern und liegt diesbezüglich an 24. Stelle von 27 Mitgliedsstaaten.

Gender Pay Gap 2021: Frauen verdienten pro Stunde weiterhin 18% weniger als Männer - Statistisches Bundesamt (destatis.de)             

BMFSFJ - Lohngerechtigkeit   

Beim Thema Frauen in Führungspositionen (Gender Leadership Gap) liegt Deutschland mit einem Anteil von 29,2% ebenfalls unter dem EU-Durchschnitt an 20. Position von 27 Mitgliedsstaaten. Das bedeutet, dass im Jahr 2021 nur jede dritte Führungskraft weiblich war! EU-Vergleich: Gender Pay Gap 2020 - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Gesundheitswesen

Frauen werden auch im Gesundheitswesen benachteiligt. Laut Fluter, dem Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung, sind „in der Medizin … Männer die Norm. Bedeutet für Frauen: Fehldiagnosen, falsche Medikation und womöglich höhere Sterblichkeitsraten….Ob Frauen einen Herzinfarkt überleben, hängt wesentlich davon ab, ob sie von Frauen behandelt werden……Der Herzinfarkt gilt als Männerkrankheit, gehört aber auch bei Frauen zu den häufigsten Todesursachen. Auch hier besteht die Herausforderung für die Medizin darin, dass Frauen seltener die als typisch geltenden Symptome zeigen…Eine Studie aus den USA zeigt, dass Frauen, die von einer Ärztin behandelt werden, deutlich häufiger überleben…“

Wer näheres dazu lesen möchte, findet den Artikel hier: Auswirkungen des Gender Health Gap: Kurz erklärt (fluter.de)

Alterssicherung

Armut ist vorwiegend immer noch weiblich. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhalten Frauen in Europa ein rund 25% geringeres Alterssicherungseinkommen als Männer. In Deutschland ist die Rentenlücke allerdings noch größer. Deutschland liegt mit dem Gender Pension Gap unter den 27 EU Mitgliedsstaaten auf dem letzten Platz! In Deutschland liegt der Unterschied der Rente zwischen Frauen bei rund 46%.

Die Gründe für die Lohnlücke sind vielschichtig: Frauen wählen andere Berufe als Männer. Sie arbeiten häufiger in sozialen oder personennahen Dienstleistungen, die schlechter bezahlt werden als beispielsweise technische Berufe. Insbesondere die (längere) familienbedingte Erwerbsunterbrechung und der anschließende Wiedereinstieg in Teilzeit und Minijobs sind ein Grund: 47 Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen arbeiten in Teilzeit. Knapp 62 Prozent aller sogenannten Minijobs werden von Frauen ausgeübt.

Zu den häufigen Berufsunterbrechungen gehört auch die Pflege von Angehörigen.

Zudem haben Frauen noch immer schlechtere Karrierechancen: Frauen sind in Führungspositionen, besonders in Spitzenpositionen, unterrepräsentiert. Führungspositionen werden kaum in Teilzeit besetzt. Auch Rollenstereotype und geschlechtsspezifische Zuschreibungen wirken bei der Arbeitsbewertung, Leistungsfeststellung oder Stellenbesetzung noch immer nach und können zu zumeist indirekter Benachteiligung und mittelbarer Diskriminierung führen.

Der Grund für diesen hohen Unterschied liegt also ganz klar im Gender Pay Gap und im Gender Leadership Gap.

BMFSFJ - Gender Pension Gap

Data - OECD  (Diese Seite können Sie sich im PC ins Deutsche übersetzen lassen.)

Wie Frauen in  wissenschaftlichen Daten vergessen werden – Gender Data Gap

Auch in Forschungen und Studien werden Frauen öfters ignoriert. In ihrem 2019 veröffentlichten Buch, „Unsichtbare Frauen“, thematisiert die Journalistin Caroline Criado-Perez genau dieses Thema. Sie beschreibt, dass wissenschaftliche Daten seit Jahrhunderten zum größten Teil von Männer über Männer erforscht und gesammelt sind. Diese Wissenslücke über Frauen nennt die Journalistin die Grundlage für die jetzige systematische Benachteiligung der Frauen und plädiert für einen Systemwandel. Sie zeigt, dass Frauen nicht vergessen werden, wenn sie in der Forschung, in Unternehmen und in der Politik vertreten sind.

Das fundamentale Problem: Frauen sind keine Abweichung und sie sind auch keine kleinen Männer. Frauen sind die Hälfte der Menschheit und sollten auch so behandelt werden.

Carolin Kebekus erklärt einige alltägliche Beispiele: https://youtu.be/vXNWglWoQIM

17. Mai - Internationaler Tag gegen Homophobie und Transphobie

Dieser Tag wurde von der WHO zum Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai ausgerufen. Dennoch gibt es auch heute noch weltweit Diskriminierung und Gewalt gegen Menschen die nicht heterosexuell leben. In zahlreichen Staaten ist Homosexualität unter Strafe gestellt; in einigen Ländern sogar die Todesstrafe. Auch heterosexuelle Menschen sind an diesem Tag aufgerufen, für die Rechte anderer zu demonstrieren.

Vielfalt Leben - QueerWeg Verein für Thüringen e. V.

03. November – Weltmännertag – die Gesundheit des Mannes

Der Weltmännertag wurde im Jahr 2000 in Österreich ins Leben gerufen, um auf die Gesundheit des Mannes aufmerksam zu machen. Laut dem Statistischen Bundesamt betrug im Jahr 2019/21 die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern 78,5 Jahre und von Frauen 83,4 Jahre. Das bedeutet, dass die Lebenserwartung von Männern immer noch durchschnittlich um 5 Jahre kürzer ist als die von Frauen. Der Weltmännertag steht daher für eine rechtzeitige Gesundheitsvorsorge und die realistische Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Verfassung und Risiken.

Gesundheit von Männern | BMG (bundesgesundheitsministerium.de)

Startseite (maennergesundheitsportal.de)

Start | Männergesundheit (stiftung-maennergesundheit.de)

19. November - Internationaler Männertag

Der Internationale Männertag wird jährlich am 19. November gefeiert und wurde 1999 in Trinidad und Tobago eingeführt. Laut den Gründern ist der Tag nicht dazu gedacht, mit dem Internationalen Frauentag zu konkurrieren, vielmehr dient er dem Ziel, die Erfahrungen von Männern in den Vordergrund zu stellen.

Männern werden mit vielzähligen Rollenerwartungen konfrontiert. Diese widersprechen sich zum Teil. Männer sollen beruflich durchsetzungsfähig und erfolgreich sein. Andererseits wird in der Beziehung zur Freundin, Lebensgefährtin bzw. Ehefrau und zu ihren Kindern ein einfühlsames und sanftes Verhalten erwartet. Diese scheinbar im Konflikt stehenden Erwartungen können zu Orientierungslosigkeit und Überforderung führen. Der internationale Männertag steht für  die Verbesserung des Geschlechterverhältnisses, die Förderung der Gleichberechtigung der Geschlechter und das Hervorheben von modernen männlichen Vorbildern.

Obwohl die Gleichstellung ursprünglich ihren Fokus auf die Förderung von Frauen legte, nimmt sie heute die Gleichstellung und Diskriminierungen aller Geschlechter in den Blick.

Gleichstellung bedeutet für Männer wie für Frauen die Möglichkeit, Entscheidungen zur Berufs- und Lebensplanung abseits von Rollenklischees selbstständig zu treffen. So wünschen sich heute viele Männer, aktiv am Leben ihrer Kinder teilzunehmen und mehr als nur die Rolle des Familienernährers einzunehmen. Maßnahmen wie Elternzeit und verschiedene Teilzeitmodelle ermöglichen Männern die freie Gestaltung und Wahlfreiheit über ihren Lebenslauf. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf rücken so zunehmend Themen wie eine geschlechterreflektierende Lebensplanung, Berufsorientierung, fürsorgliche Männlichkeit und die männliche Selbstsorge in den Blick. Aber auch bisherige Tabuthemen wie Männer als Opfer von Gewalt finden so zunehmend Beachtung.

BMFSFJ - Jungen und Männer

PROJEKT A4 für männliche Betroffene von Partnergewalt in Thüringen – Vereint gegen Gewalt e.V. | Männerberatung Thüringen (maennerberatung-thueringen.de)

Startseite - Männerberatungsnetzwerk (maennerberatungsnetz.de)

Internationaler Männertag 2022: Für eine gerechtere und lebenswertere Welt für Jungen, Männer und alle Geschlechter! - Bundesforum Männer (bundesforum-maenner.de)

Mannsbilder | bpb.de

Hilfetelefon Gewalt an Männern | Hilfetelefon gegen Gewalt an Männern (maennerhilfetelefon.de)

25. November - Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – Orange Day

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, englisch auch Orange Day genannt, ist ein am 25. November jährlich stattfindender Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Die Farbe Orange symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen.
An diesem Tag werden die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert. Es geht weltweit sowohl um die allgemeine Stärkung von Frauenrechten als auch um Themen wie Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Vergewaltigung, Beschneidung von Frauen, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, geschlechtselektive Abtreibung, weibliche Armut, Femizide etc.

Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet Gewalt gegen Frauen , darunter häusliche und sexuelle Gewalt. Häusliche Gewalt gegen Frauen nimmt zu und kennt keine geographischen Grenzen. Sie beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Hautfarbe und betrifft alle Arten familiärer Beziehungen und soziale Klassen. Statistiken zeigen, dass 12 % bis 15 % der Frauen in Europa jeden Tag Opfer häuslicher Gewalt sind. Sie ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen weltweit und muss bekämpft werden.

Gemäß der Rechtsprechung des europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte müssen die Staaten gegen jegliche Form geschlechtsspezifischer Gewalt vorgehen, darunter häuslicher und sexueller Gewalt.

Für das rechtsverbindliche Übereinkommen über Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt, bekannt auch als Istanbul-Konvention, lieferten zahlreiche Urteile des Europäischen Gerichtshofes einen Impuls.

Am 1. Februar 2018  trat das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, die so genannte Istanbul-Konvention, für Deutschland in Kraft. Mit Inkrafttreten des Übereinkommens verpflichtet sich Deutschland auf allen staatlichen Ebenen, alles dafür zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Betroffenen Schutz und Unterstützung zu bieten und Gewalt zu verhindern.

BMFSFJ - Frauen vor Gewalt schützen

Startseite: Hilfetelefon

25. November – Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen - Portal (coe.int)

TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V. - Startseite (frauenrechte.de)

Aktuelles vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe - bff Frauen gegen Gewalt e.V. (frauen-gegen-gewalt.de)

Wie helfe ich bei häuslicher Gewalt oder psychischer Gewalt? (re-empowerment.de)

Kulturstadt Weimar - Hilfesystem gegen häusliche Gewalt

http://www.handle-jetzt.de/