Weimarer Bier
Dem Urbräu auf der Spur
Das Reinheitsgebot aus Weimar ist eines der ältesten „Biergesetze“ und stammt von 1348. Was Besucher wissen müssen: Das Weimarer Bier heißt eigentlich Ehringsdorfer …
Auch wenn das bayerische Reinheitsgebot von 1516 das berühmtere „Biergesetz“ ist; in Weimar wurde eine wesentliche ältere Schrift gefunden, die festlegt, was ein Brauer verwenden darf und was nicht. Bei Zuwiderhandlung drohten übrigens empfindliche Strafen. Im Weimarer Stadtbuch von 1348 steht auf Seite 6 (frei übersetzt): „Auch soll kein Brauer etwas anderes zu seinem Bier nehmen als Malz und Hopfen, keinen Steinwurz – und auch kein Harz …“.
Einst zehn Brauereien in Weimar
Von den insgesamt zehn Brauereien, die es in zu unterschiedlichen Epochen in Weimar gab, sorgt heute die Brauerei in Weimar-Ehringsdorf mit ihrer über 175-jährigen Geschichte für ein heimisches Bier, das den Namen des Ortsteiles trägt. Einst als Rittergutsbrauerei gegründet, ist sie nach zahlreichen Neu- und Umbauten der Lieferant für Ehringsdorfer Urbräu, Ritterbräu und Bonfiatius Bock. Gebraut wird natürlich nach den alten Rezepturen. Bierkenner geben dem feinherben Urbräu gute Noten. Liebhabern eines leicht malzigen Bieres sei dagegen das Ritterbräu empfohlen ebenso wie das etwas stärkere Bockbier.
Auf dem Zwiebelmarkt, dem größten Volksfest in Thüringen darf das einheimische Bier natürlich nicht fehlen. Gezapft wird es aus dem 150 Jahre alten Ehringsdorfer Fass, das für den Festumzug zur Goldenen Hochzeit des Herzogpaares Carl Alexander und seiner Frau Sophie hergestellt wurde und einmal im Jahr auf dem Marktplatz zu finden ist.
Informationen
Ehringsdorfer Brauerei-Museum
Die Geschichte der Brauerei und des Weimarer Bieres wird im hauseigenen Museum erzählt, das dienstags und donnerstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet hat. Auch Führungen durch die Brauerei sind nach Anmeldung möglich.