KinderInformationsDingsbums
In Weimars Innenstadt gibt es zu wenige Spielräume. Die AG Spielraum hat aus diesem Grund im Jahr 2011 eine Untersuchung zu möglichen Spielpunkten vorgenommen. Parallel dazu haben Kinder in einem Beteiligungsverfahren des Kinderbüros den Wunsch nach einen bespielbaren Informationspunkt im Zentrum geäußert. Die Kinder des „Mitmach-Cafés“ und die Mitglieder der AG Spielraum haben gemeinsam die Idee eines „KinderInformationsDingsbums“ entwickelt. In einem großen Beteiligungsprozess wurden Kinder aus allen Stadtteilen in die mögliche Gestaltung und die Inhalte des KIDibu einbezogen. Das KIDibu soll zukünftig auf dem Goetheplatz neben der Fahrgastinformation stehen. Das KIDibu ist zum einen Informationsort für alle Kinder bis 13 Jahre, aber auch für Eltern.
Hier soll es über eine großformatige Kinderstadtkarte einerseits Informationen über feste Institutionen und Orte für Kinder, Familien und Jugendliche geben (Spielplätze, Theater, Bibliothek, Jugendtreffs, etc.) Andererseits wird auch Platz sein, aktuelle Ereignisse zu teilen (Flohmarkt, Elterntreff, Beratungsangebote, etc.). Neben dem Informationsaustausch ist das Spiel am KIDibu möglich. Als Spielpunkt kann es fehlende Spielräume in der Stadt ergänzen.
Der Standort am Goetheplatz ermöglicht Kindern spielend auf den Bus zu warten und der Stadtverwaltung sowie anderen Veranstaltern, die Zielgruppe Familie niedrigschwellig über Angebote zu informieren. Das KIDibu ist barrierefrei.
Entstehung:
Beim Kinder-haben-auch-was-zu-sagen-Tag im Januar 2012 forderten die beteiligten Schülerinnen und Schüler mehr Informationen über Freizeitangebote und mehr Spielmöglichkeiten. So entstand gemeinsam die Idee, einen Informations- und Spielpunkt zu schaffen. Im Mitmach-Café des Kinderbüros entstanden erste Entwürfe und Kriterien, was das Gerät alles beinhalten muss. In einer großen Beteiligungsaktion sind 95 Gestaltungsentwürfe von Kindern eingegangen. Im September 2014 wurden die Entwürfe in einer öffentlichen Veranstaltung den Mitarbeitenden der Verwaltung, Vertretungen des Stadtrates und allen Interessierten vorgestellt. Anschließend wurde ein Planungsbüro beauftragt, die Ideen der Kinder in eine Gestaltung umzusetzen. Haushaltssperren und damit fehlende Finanzmittel führten in den folgenden Jahren zu Verzögerungen in der Planung. Seit 2016 liegt ein Konzept vor, mit welchem zunächst mögliche Standorte überprüft wurden. Nach Abstimmung mit dem Bau-, Grünflächen- und Umweltamt, den Abteilungen Stadtentwicklung und Denkmalschutz wurde der Platz neben dem Fahrgastinformationszentrum am Goetheplatz ausgewählt. Kinder hatten den Goetheplatz ebenfalls favorisiert.
Das beauftragte Planungsbüro hat zunächst vier Entwürfe zur Verfügung gestellt. Diese wurden mit Kindern diskutiert und abgestimmt. Seit 2017 liegt eine abschließende Werkplanung vor.
Leider konnte das KiDiBu noch nicht umgesetzt werden. Aber wir setzen uns weiter dafür ein, diesen Spielpunkt bald zu verwirklichen.
Gestaltung und Elemente:
Die Gestaltung erfolgte durch das Büro Spiel-Sport-Freiraum Konzepte in Zusammenarbeit mit Designerinnen der Firma Kinderland-Emsland Spielgeräte. Farblich orientiert sich das KIDibu an der Kinderbüro-Gestaltung in Abstimmung mit der Abteilung Denkmalschutz. Die Gesamtfläche des KIDibus ist auf 2x2m angelegt. Zwischen den zwei Wänden ist genug Platz, um mit einem Rollstuhl oder Rollator hineinzufahren.
Wichtigstes Element ist eine große Stadtkarte, welche ebenfalls in einem Beteiligungsprojekt mit Kindern entstand.
Es gibt ein akustisches Element, mit welchem Informationen abgespielt und vor Ort angehört werden können. Dies dient auch dazu, kleinere Kinder ohne Lesefähigkeiten und sehbehinderte Menschen zu erreichen. Die Energie wird vom Nutzer erzeugt.
An weiteren Wänden befinden sich Informationsflächen und Give-Boxen, unterteilt in Nutzergruppen. Einfaches Anbringen von Papieren ist möglich. Die Boxen animieren zum Austausch und nachhaltiger Verwendung von zum Beispiel nicht mehr benötigtem Spielzeug aber auch Veranstaltungsflyern. Zwischen den Wänden gibt es Spielmöglichkeiten: Erhöhungen und Winkel ermöglichen zusammen mit farbigen, transparenten Flächen vielfältiges Spiel. Es gibt einen Krabbeldurchgang und ein Periskop, das neue Blicke auf den Goetheplatz ermöglicht.
Inhalte:
Neben der großen Kinderkarte können über die Informationswände zielgerichtet Angebote an verschiedene Altersgruppen gerichtet werden. Das Kinderbüro hat einen eigenen Kasten, um über Beteiligungsprojekte und Angebote der Stadt zu informieren. Die anderen Flächen stehen freien Trägern und nicht kommerziellen Anbietern wie Elterninitiativen etc. zur Verfügung. Die Flächen sind so beschaffen, dass Plakate und Zettel ‚eingeklemmt‘ werden und kein Kleber benötigt wird. Die Flächen sind durch Position und Schräglage einigermaßen vor Wettereinflüssen geschützt. Kinder können auch selbst Informationen für andere Kinder anbringen. In den Give-Boxen können nachhaltig Bücher und Spielsachen ausgetauscht werden oder einfach vor Ort zum Spielen genutzt werden. Außerdem gibt es einen Kasten für die Partnereinrichtung.